record of time

record of time

record of time (2009)

Performance von und mit Alexander Giesche und Lea Letzel

„Filme müssen irgendwann einmal aufhören, Filme zu sein, müssen aufhören, Geschichten zu sein und anfangen, lebendig zu werden, daß man fragt, wie sieht das eigentlich mit mir und meinem Leben aus.“          

Rainer Werner Fassbinder

Ausgehend von der immer währenden Frage nach der Funktion und ästhetischen Wirkungsweise von Video in Performances oder Theateraufführungen wird die gesamte weiße Oberfläche der Rückwand zur Leinwand ihrer selbst. Durch das Aufeinandertreffen zweier Medien, der Realität des Bühnenraumes und der Realität des projizierten Film- oder Videoraumes, entwickeln sich Zwischenspiele und Lichtspiele zu Mustern, Landschaften. Die Schatten der Körper verwandeln sich, wachsen und schrumpfen. Konturen vervielfachen sich an den Wänden, Silhouetten passen sich an, Film und Körper schmelzen ineinander.

Heiner Goebbels schreibt über die Arbeit: „Alexander Giesche und Lea Letzel haben mit »record of time« eine selbst beim mehrmaligen Zuschauen immer wieder verblüffende Performance erarbeitet, die uns der eigenen Aufmerksamkeit ständig misstrauen lässt. Mit einfachsten technischen Anwendungen von Video und Sound entsteht vor unseren Augen und Ohren -live -ein visuelles und akustisches Crescendo des Alltäglichen, Immergleichen. Aus dem Bühnenraum, dem Mobiliar, den Requisiten und den rhythmisch präzisen Aktionen der Performer entsteht wie von selbst ein Drama. Aber kein Drama, wie wir es aus der Geschichte des Theaters kennen, sondern ein Drama der Sinne, der Theatermittel, der Wahrnehmung.“

record of time wurde beim Körber Studio Junge Regie 2011 mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet.

Record of Time is a dialogue between live action and life-sized projections, a performance in which the use of video would not be decorative but really play a central role. A poetic trompe l’oeil arises out of a rapid succession of movements, objects and images. The composer and director Heiner Goebbels called it a ‚crescendo of the ordinary‘. ‚I have seen the performance several times and am overwhelmed each time.‘ Record of Time has been on at lots of festivals and the Süddeutsche Zeitung called it ‘an absolute highlight’.

Bisherige Aufführungen:

06.06.2009     Kongelige Teaterskolen Kopenhagen (DK), Premiere

20.06.2009     Theatermaschine 2009, Audimax, Philosophikum II, Universität Gießen

14.04.2010      Münchener Kammerspiele, Neues Haus

24.04.2010      instant Festival, Hildesheim

01.05.2010      Frankfurt LAB, Frankfurt

17.07.2010      zeitraum exit / FRISCH EINGETROFFEN (open air)

06.11.2010      Archauz, JUNGE HUNDE FESTIVAL, Aarhus (DK)

25.03.2011      Körber Studio Junge Regie, Thalia Theater Hamburg

02.10.2011      Théâtre de la Cité Internationale, Festival d´automne, Paris (FR)

05.04.2012     Frascati Theater Amsterdam, Jeux de Fras (NL)

02.11.2012      Theater Bremen, Moks

März 2013      Kaaitheater, Performatik Festival, Brüssel (BE)

 

Ausschnitt aus der Begründung des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft für die Teilnahme der Inszenierung beim Körber Studio Junge Regie 2011

Alexander Giesche und Lea Letzel haben mit »record of time« eine selbst beim mehrmaligen Zuschauen immer wieder verblüffende Performance erarbeitet, die uns der eigenen Aufmerksamkeit ständig misstrauen lässt. Mit einfachsten technischen Anwendungen von Video und Sound entsteht vor unseren Augen und Ohren -live -ein visuelles und akustisches Crescendo des Alltäglichen, Immergleichen. Aus dem Bühnenraum, dem Mobiliar, den Requisiten und den rhythmisch präzisen Aktionen der Performer entsteht wie von selbst ein Drama. Aber kein Drama, wie wir es aus der Geschichte des Theaters kennen, sondern ein Drama der Sinne, der Theatermittel, der Wahrnehmung.